Ein Garten voller Vielfalt und Engagement

In Aschersleben blüht ein Projekt auf, das nicht nur die Herzen der Gartenfreunde höherschlagen lässt, sondern auch eine wertvolle Bildungsressource für die jüngere Generation darstellt. Der Tomatengarten, einst eine Initiative der engagierten Gisela Ewe, findet unter der neuen Leitung von Matthias Stier, einem passionierten Diplom-Gartenbauingenieur, neue Wurzeln.

Vom Saatgut zum Tomatengarten hat Matthias Stier sich mit Leib und Seele dem Tomatenprojekt verschrieben. Schnell wurde klar, dass der Aufwand und das Herzblut, das er in das Projekt steckt, in der Kleingartensparte zu wenig Beachtung fand. Daher musste ein neuer Standort gefunden werden, der auch für ein größeres Publikum zugänglich ist.

In Zusammenarbeit mit dem Verschönerungsverein und dem Vorstand der Aschersleber Kulturanstalt Matthias Poeschel wurde ein geeigneter Ort gefunden: das Gelände der Grundschule am Pfeilergraben. Die Schulleiterin war schnell überzeugt, und so bot es sich an, die Kinder der Schule künftig mit einzubeziehen. Dies eröffnet dem gesamten Projekt Tomatengarten noch mehr Möglichkeiten.

Die Sammlung des Tomatengartens ist beeindruckend. Im neuen Tomatengarten sollen mehrere Hundert Tomaten unterschiedlichster Sorten aus verschiedensten Ländern wachsen. Ein Verein aus Quedlinburg setzt sich für den Erhalt alter Tomatensorten ein und präsentiert 52 verschiedene Buschtomaten in diversen Farben und Formen. Mathias Stier plant außerdem ein weiteres Feld auf dem Grundstück der Schule und vor der Schule, auf dem verschiedene Blumensamen gepflanzt werden sollen. Diese sollen von Frühjahr bis Herbst das Gesamtbild der Schule verschönern. Die Hilfe dreier engagierter junger Männer aus dem Verschönerungsverein, namens Gustav, Arno und Bennet, hat bereits zur Realisierung des ersten Feldes beigetragen. Gustav, das jüngste Mitglied im Verschönerungsverein, zeigt damit, dass Engagement keine Frage des Alters ist.

Die Bewirtschaftung des Tomatengartens wird als Projekt der Schau- und Lehrgärten durch vier Teilnehmer einer Maßnahme mit Mehraufwandsentschädigung des Jobcenters unterstützt und vom Bauwirtschaftshof als Regieträger betreut. Nach Einbringen der Pflanzen sollen die Flächen durch die Teilnehmer sauber gehalten werden. Mit dem Erntegut soll auch die „Speisekammer“ als wichtige soziale Einrichtung unterstützt werden.

Der Tomatengarten soll mehr als nur ein Ort der Zucht und Pflege sein. Er soll ein lebendiges Klassenzimmer werden, in dem Kinder lernen, wie man Blumen sät, Schmetterlinge und Bienen beobachtet und die Bedeutung dieser Insekten für unser Ökosystem versteht. Der geplante Tomatentag in der ersten Septemberwoche wird die Kinder dazu ermutigen, Tomaten zu schnippeln und eigene Rezepte zu kreieren, was in einem bunten Buffet verschiedener Tomatengerichte gipfelt.

Die Verlegung des Tomatengartens in die Innenstadt, auf das Gelände der Grundschule Pfeilergraben, ist ein strategischer Schritt, der das Projekt noch zugänglicher macht. Die Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler in die Vorbereitungen und die spätere Verarbeitung der Tomaten in der Küche ist ein weiterer Beweis für die integrative Natur des Projekts.

Gisela Ewe, die sich nun mehr im Hintergrund engagiert, hofft, dass der Tomatengarten noch mehr Besucher anzieht und regelmäßig für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Mit fachkundigen Vereinsmitgliedern, die bereit sind, ihr Wissen zu teilen, wird der Tomatengarten Aschersleben zu einem leuchtenden Beispiel dafür, wie Gemeinschaftsprojekte das lokale und überregionale Interesse wecken und erhalten können.

Unsere Wohnungsgenossenschaft Einigkeit freut sich, in diesem Jahr Teil dieses großartigen Projekts zu sein und wird den ganzen Prozess von Anfang bis Ende begleiten.